Im August 1998 brach das russische Finanzsystem zusammen, weil die Regierung die
unter Boris Jelzin aufgehäuften Schulden nicht mehr bedienen konnte. Es folgte ein ziemliches Durcheinander. Und ich war damals mitten drin:
Moskau (August 1998). Das letzte Jahr meines Moskauer Wirtschaftsstudiums begann äußerst spannend. Nicht, dass sich am bescheidenen Niveau der Vorlesungen etwas
geändert hätte. Auch mit dem Nebenjob wollte es nicht recht klappen. Die Deutschgruppe an der privaten Sprachschule, an
der ich abends unterrichtete, war mangels Beteiligung aufgelöst worden. Aber dramatisch war etwas ganz anderes: Der Start ins Studienjahr fiel mitten in die fatale Rubelkrise.