Am Unterlauf der Wolga befand sich im Mittelalter zeitweise eine der größten Städte Europas. Mit schätzungsweise 75.000 Einwohnern und dank seiner Lage an der Seidenstraße war Sarai-Batu ein politisches und wirtschaftliches Machtzentrum von enormer Bedeutung. Kein russischer Fürst konnte um späten 13. und frühen 14. Jahrhundert an die Macht gelangen, ohne zuvor die Zustimmung der mongolischen Herrscher in Sarai-Batu zu erlangen. Von der riesigen Siedlung gibt es nur noch wenige sichtbare archäologische Zeugnisse, das einstige Handelszentrum am Wolga-Seitenarm Achtuba scheint wie vom Erdboden verschluckt. Als Anlaufstelle für Reisende dienen inzwischen die in der Steppe zurückgelassenen Kulissen eines Historienfilms.