Erstes Skigebiet in Tschetschenien eröffnet

Wenn alles nach den Wünschen der russischen Behörden läuft, dann verbringen Skiurlauber ihre Ferien künftig nicht mehr am Wendelstein oder Wildkogel in den Alpen, sondern zum Beispiel in Wedutschi im Nordkaukasus . Das klingt bizarr, aber Ende Januar wurde in den Bergen von Tschetschenien das erste Skigebiet der Region eröffnet. Das millionenschwere Investitionsprojekt 80 Kilometer südlich der tschetschenischen Hauptstadt Grosny ist Teil einer Tourismusstrategie, die Russlands  Kaukasus-Republiken als Reiseziel attraktiver machen sollen. Zur Eröffnung erklärte der allmächtige tschetschenische Republik-Chef Ramsan Kadyrow, auch ausländische Urlauber würden sich in Wedutschi wohlfühlen - so meldete es die Agentur Interfax

Ob Tschetschenien sich schnell als Feriendestination für Westeuropäer etabliert, scheint aber angesichts nach wie vor verbreiteter Sicherheitsbedenken fraglich.

 

Die Betreiber des Skiorts Wedutschi richten sich daher überwiegend auf einheimische Kundschaft ein. Zwar hat die Sicherheitssituation in allen russischen Kaukasus-Republiken sich in den vergangenen Jahren offenbar spürbar verbessert. Dennoch empfehlen viele westliche Außenministerien weiter, auf touristische Reisen in diese Region Russlands zu verzichten. Nachrichten über Spezialeinsätze gegen islamistische Kämpfer und über Repressalien gegen Gegner von Kadyrow brechen nicht ab, was dem Image eines sorgenlosen Urlaubsparadieses ebenfalls eher abträglich ist.  

 

Wedutschi liegt in der Nähe des Kreiszentrums Itum-Kale tief im Süden von Tschetschenien, bislang sind dort allenfalls erste Anfänge einer Infrastruktur für Skitouristen nutzbar. Noch sind längst nicht alle geplanten Objekte fertig und einsatzbereit. 

Bislang gibt es eine auch für Anfänger geeignete, etwa einen Kilometer lange Piste der blauen Schwierigkeitsstufe und einen Sessellift. Außerdem wurde eine neue Landstraße in den Bergort gebaut. In Wedutschi existiert aber noch kein einziges Hotel, so dass Skigäste derzeit zum Übernachten nach Grosny zurückkehren müssen. Dafür sind die Kosten verhältnismäßig gering: Ein Tagespass kostet nach Angaben des Internetportals Chechnyatoday.com gerade einmal 400 Rubel (5,80 Euro). Kinder und Senioren über 65 zahlen die Hälfte. 

 

Nach der Fertigstellung des Skigebiets an den Hängen des Bergmassivs Daneduk sollen einmal gleich 14 Pisten verschiedener Schwierigkeitsstufen zur Verfügung stehen - mit einer Gesamtlänge von über 16 Kilometern, außerdem sind weitere Seilbahnen und Sessellifte in Planung. An dem Skigebiet entsteht ein Hotelkomplex, der in seiner Form den traditionellen steinernen Wohntürmen der Tschetschenen und Inguschen nachempfunden ist. Die Kosten für das Megaprojekt wurden vor Jahren mit weit über 200 Millionen Euro beziffert.

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