Kaum etwas auf der Welt ist komplizierter, als in Moskau eine gescheite Wohnung zu finden. Das war in den Umbruchjahren nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht viel anders als heute. Ein persönlicher Rückblick:
Moskau (April 2000). Zugegeben, selbst manche russische Freunde verzogen den Mund zu einem Grinsen, als sie unsere neue Adresse hörten. "Wir wohnen jetzt in der Dritten Heizkörperstraße, Haus 13." Nein, angeben konnte man mit einer solchen Anschrift nicht. Im Nordwesten Moskaus, versteckt hinter den Häusern der Leningrader Chaussee, liegen die drei Heizkörper-Straßen mit ihren niedrigen - das heißt fünf- bis zwölfstöckigen Wohnblocks aus verschiedenen Nachkriegsjahrzehnten - und vielen hohen Bäumen an den Straßenrändern.