Russisches Eisenbahnmuseum wiedereröffnet

Foto: Valeri Baranow / rzd-museum.ru
Foto: Valeri Baranow / rzd-museum.ru

Im einstigen Lokdepot des Baltischen Bahnhofs von Sankt Petersburg ist das größte Eisenbahnmuseum Russlands (und zugleich wohl eines der größten derartigen Museen in Europa) wiedereröffnet worden. Auf dem Gelände ist ab sofort die neu präsentierte Kollektion des früheren "Oktoberbahnmuseums" zu sehen, die in der Vergangenheit am benachbarten Warschauer Bahnhof von Petersburg untergebracht war. Der alte Standort war in ein Einkaufszentrum umgewandelt worden. Am neuen werden auf einer Fläche von 57.000 Quadratmeter rund 3.000 Exponate ausgestellt, darunter 115 restaurierte historische SchienenfahrzeugeManche der gezeigten Ausstellungsstücke seien mittlerweile weltweit nur noch in einem einzigen Exemplar erhalten, meldete die Nachrichtenagentur Regnum.

Die offizielle Eröffnung des neuen Russischen Eisenbahnmuseums fiel auf den 180. Jahrestag der Eisenbahn in Russland. Am 30. Oktober 1837 war erstmals ein Zug von St. Petersburg bis zur Zarenresidenz in Zarskoje Selo gedampft. 

Für das neue Museum wurde ein Modell dieser ersten Strecke nachgebaut, ebenso ein Miniaturabbild von Wladiwostok aus der Zeit um 1900, als die ersten Züge bis an die Küste des Pazifischen Ozeans verkehrten. Zu den besonderen Museums-Exponaten zählen das einzige erhaltene Exemplar einer vorrevolutionären russischen Dampflok vom Typ S68 und ein originalgetreu erhaltener Dienstwagen der einst von Russland betriebenen Chinesischen Ostbahn (KWSchD).

Außerdem gibt es einen Schnellzug-Prototyp des sowjetischen Konstruktionsbüros "Rubin", der es nie zur Serienreife schaffte und eine historische Schlafwagen-Garnitur des legendären Nachtzugs "Roter Pfeil",
der seit 1931 zwischen Moskau und Leningrad verkehrte - und unter diesem Namen bis heute in den Fahrplänen verzeichnet ist. Wer Eisenbahntechnik nicht nur anschauen, sondern selber steuern will, kann sich in einem Diesellok-Simulator ausprobieren, der der sowjetischen Baureihe TEP70 nachempfunden ist. 

Ein eher gruseliges Exponat ist der einzige erhaltene sowjetische Eisenbahnraketenkomplex.
Die mobilen Abschussrampen für Atomraketen waren während des Kalten Krieges gefürchtet, da niemals genau bekannt war, wo sie sich gerade aufhielten. Im Zuge der von Michail Gorbatschow eingeleiteten Abrüstungs- und Entspannungspolitik nahmen die russischen Streitkräfte die Waffen außer Betrieb und verschrotteten die dazugehörigen Raketen. 

Die historischen Exponate werden einem Tass-Bericht zufolge durch 38 interaktive Multimedia-Stationen ergänzt. Noch bis Jahresende ist der Eintritt in das neue Museum kostenlos. Danach schlägt eine Eintrittskarte ohne Ermäßigung mit 200 Rubel (knapp drei Euro) zu Buche. Die offizielle Adresse lautet: Bibliotetschny per. 4, korp.2, str.2, Metrostation: Baltijskaja. (kp)


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