Seit einigen Jahren gibt es in der russischen Hauptstadt Moskau eine wachsende Anzahl spektakulärer Aussichtsplattformen. Bereits vor einigen Jahren wurde die Dachterrasse des Kinderwaren-Kaufhauses "Detski Mir" für Besucher geöffnet. Noch spektakulärer sind allerdings die Ausblicke von den vier Plattformen am zentralen Turm der Christ-Erlöser-Kathedrale. Früher war eine Besichtigung nur im Rahmen einer vorab angemeldeten Führung möglich. Neuerdings sind aber Eintrittskarten offenbar für alle Interessierten erhältlich. Wir gelangten jedenfalls im April problemlos auf die in 40 Meter Höhe befindlichen Aussichtspunkte.
Nach der Visite können wir nur eindringlich dazu raten, ebenfalls einen Abstecher dorthin zu unternehmen.Vom Dach der Kathedrale präsentiert sich die Hauptstadt in einer völlig einzigartigen Weise. Der Weg nach oben führt durch wenig ansehnliche Treppenhäuser und kreuz und quer durch lange Flure, vorbei an Büros und Wirtschaftsräumen, die man im wichtigsten Gotteshaus der russisch-orthodoxen Kirche so eher nicht vermuten würde.
Aber die Mühe lohnt sich: Richtung Osten liegt der komplette Kreml den Betrachtern gewissermaßen zu Füßen. Rechts dahinter sticht der wiederaufgebaute spitze Turm der evangelisch-lutherischen Kirche von Moskau in die Höhe. Gut zu sehen sind die Hochhäuser des Neuen Arbat im Norden und natürlich die scheußliche Riesenstatue für Peter den Großen im Süden. Die Wolkenkratzer der Moskau City werden ein wenig vom russischen Außenministerium verdeckt. Bei gutem Wetter ragt auch die Moskauer Staatsuniversität auf den fernen Sperlingsbergen über das Häusermeer hinaus.
Während die geführten Besuche auf dem Dach früher wohl auf 30 Minuten begrenzt waren, gab es bei unserem Besuch keinerlei zeitliche Beschränkungen mehr. (kp)