Nach jahrelangen Vorarbeiten startet am Samstag, 17. Dezember der erste fahrplanmäßige Talgo-Zug der Russischen Eisenbahn
RZD Typ "Strisch" ("Mauersegler") auf der Strecke Moskau-Berlin. Bei dem neuen Express entfällt der zeitaufwendige Austausch
der Radgestelle an der weißrussisch-polnischen Grenze. Die Fahrtzeit zwischen den beiden Hauptstädten reduziert sich damit auf 20,5 Stunden.
Im Gegensatz zur bisherigen Praxis ist die Start- und Zielbahnstation in Moskau der Kursker anstelle des Weißrussischen Bahnhofs. In Berlin startet der Zug am Ostbahnhof. Ansonsten nimmt der
Zug die Standardroute mit Zwischenhalten unter anderem in Frankfurt/Oder, Warschau, Brest, Minsk und Smolensk.
Das sind noch nicht alle Neuerungen: Erstmals gibt es auf der Strecke zwischen Moskau und Berlin neben bequemen Schlaf- auch Sitzwagen. Eine einfache Fahrt 2. Klasse kostet in der Weihnachtszeit
und bis zum Ende der russischen Neujahrsferien etwas mehr als 200 Euro. Für den Zeitraum danach verspricht die Staatsbahn RZD deutliche Preisnachlässe. Talgo-Züge vom Typ "Strisch" verkehren
innerhalb Russlands auch auf der Strecke zwischen Moskau und Nischni Nowgorod an der Wolga.
Auf der Berlin-Route sind vorerst zwei Verbindungen wöchentlich geplant (samstags und sonntags ab Moskau, sonntags und montags an und ab Berlin, montags und dienstags Ankunft in Moskau).
Der Moskau-Paris-Express über Berlin und Frankfurt am Main verkehrt hingegen nun nur noch einmal wöchentlich.
Problematisch für die Anreise nach Russland mit dem "Mauersegler" ist die aktuell ungeklärte Rechtslage an der
weißrussisch-russischen Grenze und die Unsicherheit, ob Ausländer derzeit überhaupt auf dem Landweg über Weißrussland in die Russische Föderation einreisen dürfen. (Ergänzung: Siehe dazu
auch: Grenze Russland-Weißrussland bleibt für Ausländer dicht vom 10. 1.
2017)
Mehr Informationen zur neuen Verbindung zwischen Moskau und Berlin gibt es (Englisch und Russisch) bei der RZD:
Express train No. 13/14 Moscow – Berlin "Strizh" makes its first run on 17 December
2016